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Der Grundstein für mein künstlerisches Wirken als Tätowierer wurde bei mir im zarten Alter von 5 Jahren gelegt.
Malen und Zeichnen waren auch zu dieser Zeit schon meine großen Leidenschaften. Ich zeichnete Aquarelle, versuchte mich in Öl, Acryl und Kohle, und konnte mich immer darauf verlassen, dass meine Kunstlehrer und meine Eltern meine Werke immer schön fanden. Aber eigentlich war das nicht das was ich wollte…nun gut, vorerst war es schön mit Lob überhäuft zu werden, so als kleiner Junge. Aber es kam auch eine Zeit, zu der es mir wichtiger war zu polarisieren…die Pubertät. Bunte Haare, Lederjacke, Springerstiefel…aber diese dann immer schön mit meinen Zeichnungen (zu diesem Zeitpunkt recht politisch ;) angehaucht) verziert. Es war eine Zeit der Rebellion, in der ich dann auch mein erstes Tattoo bekam. Leider machte er auch nur eine Blaupause davon und versuchte es dann so wie auf der Vorlage zu stechen…ist leider nicht ganz so geworden. Also suchte ich weiter nach einem perfekten Tätowierer für mich und sammelte so meine Erfahrungen…und auch Bildchen.
Irgendwann sagte mein bester Freund zu mir, dass er einen Tätowierer in Berlin kennt…er sei ein bisschen verrückt, aber das passt schon. Also machte ich mich auf nach Berlin, und ich erlebte einen Tätowierer wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ich schilderte ihm also was ich mir so vorstelle, und er sagte: „Das ist cool, da hab ich Bock drauf. Aber erwarte bitte nicht von mir, dass ich dir eine Zeichnung mache…ich kann nämlich gar nicht malen.“ Am nächsten Tag war dann unsere erste Sitzung, und das war sehr spannend. Mein Arm wurde rasiert, unerkennbar mit bunten Stiften bemalt und dann sagte Marco: „Das ist nicht gut, wir fangen mit dem Feuervogel an, und der wird nicht so klein sondern richtig groß, über die Hälfte deines Körpers." Und ich sagte: „Okay…mach.“ Und er fing an, diesmal ohne wildes Gekritzel, sofort mit der Maschine. Und was soll ich sagen, ich bin noch immer begeistert und seine Art hat mich unglaublich inspiriert. Es entwickelte sich eine Freundschaft, und ich habe auch viel daraus gelernt.
Meine Tattoos entstehen heute ähnlich. Ich nehme mir viel Zeit für meine Kunden, bespreche mit ihnen wo die Reise ungefähr hin gehen soll und lasse die Energien sozusagen fließen. Die meisten Tattoos zeichne ich direkt auf die Haut und tätowiere dann das soeben Entstandene. Aber es gibt auch einige experimentelle Arbeiten von mir, bei denen ich direkt tätowiere…eben ein echtes Unikat.
Ich tätowiere jetzt seit ungefähr 7 Jahren. Anfangs tätowierte ich ausschließlich von Hand. Meine ersten Arbeiten entstanden an mir selbst, dann tätowierte ich meine Frau, meine Freunde, und schließlich fing ich in einem Studio an zu tätowieren. Meine bevorzugten Stilrichtungen sind Blackwork, Dotwork, ScribbleArt, Avantgarde, Art Brut und experimentelle und intuitive Tattoos.
Neben der Tätowiererei erschaffe ich auch Gemälde, Skulpturen, Plastiken und Installationen und entwerfe Schmuck in einem Atelier, das ich mit einem Freund betreibe.

“Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen.”